ausstellung
Isaac Julien. What Freedom is to me
23. September 2023 bis 14. Januar 2024 ● Düsseldorf ● K21 – Kunstsammlung NRW
„I’ll tell you what freedom is to me. No fear“, das Zitat der US-amerikanischen Jazzsängerin und Bürgerrechtsaktivistin Nina Simone hat Isaac Julien zum Untertitel seiner Ausstellung angeregt. Die Kunstsammlung NRW zeigt die erste Überblicksausstellung des britischen Künstlers Isaac Julien. Es ist ein Werk, das mit raumgreifenden kinematographischen Installationen bis an die Grenzen von Film und Kunst geht. Juliens filmische Imaginationskraft, sein kritisches Denken und seine aktivistische Auseinandersetzung mit dekolonialer Ästhetik kommen in seinen frühen Filmen der 1980er Jahre ebenso zum Ausdruck wie in den außergewöhnlichen Filmbildern seiner großen, international gefeierten Videoinstallationen der letzten 20 Jahre.
Radikal politisch und hochästhetisch zugleich, greifen die Arbeiten übersehenes Archivmaterial auf und rücken vergessene Themen in den Vordergrund. Mit den Mitteln von Poesie, Tanz, Ästhetik, Architektur und Musik lotet Julien die Möglichkeiten des Mediums Film aus und durchbricht traditionelle Vorstellungen von linearer Geschichte, Raum und Zeit. Der Schwerpunkt seines wegweisenden Werks ist die Forderung nach Gleichberechtigung. Seine Arbeiten sind heute genauso experimentell und politisch aufgeladen wie vor vierzig Jahren.
Zum ersten Mal wird die neueste Arbeit des Künstlers, die 5-kanalige kinematographische Installation „Once Again...“ gezeigt. Sie untersucht die Beziehung zwischen dem US-amerikanischen Sammler Albert C. Barnes und dem berühmten Philosophen und Kulturkritiker Alain Locke, bekannt als „Vater der Harlem Renaissance“. Die geschichtsträchtige Beziehung der beiden Männer besteht auf einem kritischen Dialog, der beide Seiten prägte und einen bedeutenden Einfluss auf ihre Arbeit als Pädagogen und Aktivisten für verschiedene Anliegen der afroamerikanischen Gemeinschaft hatte. Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist die 10-Kanal-Filminstallation „Lessons of the Hour“. Dieses Porträt des Lebens und Wirkens des ehemaligen Sklaven und selbstbefreiten Freiheitskämpfers Frederick Douglass kann als exemplarischer Ausdruck von Juliens 40-jährigem Engagement für kulturellen Aktivismus, die Politik und Poetik des Bildes gesehen werden. In Douglass‘ Schriften zur Fotografie und in seinem Umgang mit Fotografie artikuliert sich der moralische und soziale Einfluss des Bildermachens, den Julien selbst mit seinem Werk verfolgt.
Bildunterschriften und /-nachweise:
1. Installation view, Lessons of the Hour–Frederick Douglass, Memorial Art Gallery of the University of Rochester, 2019 Photo: Andy Olenick/Fotowerks Ltd. © McEvoy Foundation for the Arts, San Francisco Courtesy the artist and Victoria Miro
2. Isaac Julien O que é um museu? / What is a Museum? (Lina Bo Bardi - A Marvellous Entanglement) 2019 Endura Ultra photograph facemounted 180 x 240 x 7.5 cm; 70 7/8 x 94 1/2 x 3 in © Isaac Julien Courtesy the artist and Victoria Miro
3. Isaac Julien Pas de Deux with Roses (Looking for Langston Vintage Series) 1989/2016 Ilford classic silver gelatin fine art paper, mounted on aluminium and framed Framed size: 58.1 x 74.5 cm (22 7/8 x 29 3/8 in) © Isaac Julien Courtesy the artist and Victoria Miro
4. Isaac Julien The Lady of the Lake (Lessons of the Hour) 2019 Framed photograph on gloss inkjet paper mounted on aluminium Framed size: 160 x 213.3 cm (63 x 84 in) © Isaac Julien Courtesy the artist and Victoria Miro
5. Isaac Julien, Freedom / Diasporic Dream-Space No. 1 (Once Again...Statues Never Die), 2022 Inkjet print on Canson Platine Fibre Rag Framed: 273 x 183 x 5.6 cm (107 1/2 x 72 x 2 1/4 in) © Isaac Julien, Courtesy the artist and Victoria Miro