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Impulse Festival 2025

18. Juni bis 06. Juli 2025 ● NRW ● verschiedene Orte

Eröffnet wird das diesjährige Festival mit Joana Tischkaus Tanz-Performance „Ich nehm‘ Dir alles weg – Ein Schlagerballett“ und der performativen Installation „[EOL]. End of Life“ von Victoria Halper & Kai Krösche. Inspiriert von Schwarzen Schlagerstars vergangener Jahrzehnte und Pina Bauschs Kompanie als wohl bekanntestem jüngeren Hochkultur-Export seziert Joana Tischkau mit sieben Performer:innen in der Tanz- Performance die Heimaterzählung der deutschen Unterhaltungsindustrie.

Unter dem Stichwort Post-West startet das Impulse Festival eine neue Programmlinie, die auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird.

„Der Westen“ als politisches Deutungs- und Ordnungsprinzip, das mit bestimmten Werten wie Demokratie, individueller Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, aber auch mit Kapitalismus und Dominanz verbunden wird, ist nicht erst seit gestern in der Krise. Spätestens seit dem Wegfall seines Gegenparts, „dem Osten“, erodiert sein „wertegeleiteter“ Herrschaftsanspruch und macht Platz für eine multipolare Weltordnung, in der alte Allianzen zunehmend in Frage stehen.

Heute, 35 Jahre nach dem Ende „des Ostens“, schreibt auch der westliche Mainstream über das Ende „des Westens“.  Mit dem diesjährigen innerdeutschen Austausch reflektieren wir gemeinsam mit künstlerischen und diskursiven Stimmen über Facetten einer post-westlichen Gesellschaft– im Westen der Bundesrepublik. Wir markieren „den Osten“ dabei nicht als „das Andere“, sondern setzen uns mit den parallelen Transformationsprozessen in Ost und West auseinander.

Den Abschluss bildet die Performance „ElseWhere Rhapsody“. In einer vagen Western-Landschaft beschäftigt sich Jen Rosenblit mit der Kraft des Begehrens, Grenz- und Anziehungen, mit Unverfügbarkeit und den Wiederholungen, die uns helfen zu vergessen. Dazu versammelt er drei herausragende Protagonistinnen der europäischen Performance-Szene und führt uns entlang eines poetischen Textes in vier losen Kapiteln durch zerfallende Landschaften und verdichtete Anordnungen. Zwischen mehrstimmigen Balladen einer Liveband, Line-Dance-Interventionen der Performerinnen und einer mehrdeutigen Versteigerung umkreisen Jen Rosenblit, Nic Lloyd , Gærald Kurdian und Li Tavor in „ElseWhere Rhapsody“ Fragen von Consent und Grenzsetzungen.

Jen Rosenblit lebt und arbeitet zwischen New York und Berlin, wurde bereits mit dem New Yorker Bessie Award ausgezeichnet und bringt Körper, Architekturen und Ideen rund um die Unzufriedenheit von Lust und Autonomie zusammen. „ElseWhere Rhapsody“ wurde in der Tanzfabrik Berlin uraufgeführt, gastierte europaweit und ist während des Impulse Festivals zum ersten Mal in NRW zu sehen.

impulsefestival.de

Bildunterschriften und /-nachweise:

1.  Jaha Koo / CAMPO "Haribo Kimchi" © Foto: Bea Borgers

2. Claire Cunningham "Songs of the Wayfarer" © Foto: Tale Hendnes

3. Studio Urbanistan "Somewhere there's war" © Foto: Alina Simmelbauer

4. Arkadi Zaides / Institut des Croisemenst " The Cloud" © Foto: Giuseppe Follacchio

5. Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen " Autsch, warum geht es mir so dreckig?" © Foto: Mayra Wallraff