ausstellung

Kengo Kuma. Onomatopoeia Architecture

Bis 01. September 2024 ● Bonn ● Bundeskunsthalle

Die Ausstellung „Kengo Kuma. Onomatopoeia Architecture“ präsentiert rund zwei Dutzend Modelle einiger der bedeutendsten Gebäude des japanischen Architekten. Im Mittelpunkt steht dabei der Dialog zwischen Mensch und Material und dem damit verbundenen Rückgriff des Architekten auf die Onomatopoesie, zu Deutsch „Lautmalerei“.

Im Japanischen besteht Onomatopoesie oft aus Doppelsilben, deren Verdoppelung wiederum die Sprache zum Klingen bringt. Der international renommierte Architekt verwendet Onomatopoesie zur Kategorisierung seiner Projekte und als Gestaltungssprache von der frühen Konzeption an: von der Auswahl der Materialien bis zur Konstruktion des gesamten Gebäudes. Dabei lässt er sich weniger von rationalen Entscheidungen leiten als vielmehr von der Substanz des Materials. Ausgehend von der Onomatopoesie, der Erfindung oder Verwendung von Wörtern, die Geräusche enthalten, die mit dem Benannten assoziiert werden, gibt Kengo Kuma einer physischen Empfindung eine Form, die seine Idee einer nachhaltigen Architektur zum Ausdruck bringt, in der Materialien wiederverwendet und Menschen und physische Dinge wieder miteinander verbunden werden.

Für seine Projekte nutzt Kuma hauptsächlich Holz, Papier und Metall – traditionelles japanisches Material – und wendet sie auf seine eigene und zeitgenössische Weise an. In seiner Vision sprechen die Oberflächen nicht nur den Sehsinn an, sondern auch den Geruchs- und Tastsinn. Die Ausstellung besteht aus den Modellen einiger seiner bedeutendsten Gebäude, die den Besucher dazu anregen, den Klang der verschiedenen Materialien zu entdecken, darunter ein temporärer fünf Meter hoher Pavillon aus Aluminium und experimentelle Installation – eine filigrane Holzskulptur, die die Lautmalereien „tsun tsun“ und „zure zure“ zum Ausdruck bringen soll.

Seine Herangehensweise ist oft taktil, sensorisch und sogar sinnlich. Seine Sensibilität bezieht auch Fluss und Rhythmus mit ein, typische Elemente der Musik. Kumas Gebäude haben oft eine unerwartete Leichtigkeit oder eine Art von Bewegung, die er auf sein eigenes musikalisches Konzept zurückführt. Da er Beton so weit wie möglich vermeidet, scheinen seine Gebäude leicht auf dem Boden zu ruhen. Kuma bezeichnet sich selbst als "Materialist", im physikalischen Sinne des Wortes.

bundeskunsthalle.de

Bildunterschriften und /-nachweise:

1. Coeda © Kawasumi-Kobayashi Kenji Photograph Office

2. Mont-Blanc Basecamp © Kengo Kuma & Associates

3. YWBM © Kengo Kuma & Associates

4. Nakabashi © Keishin Horikoshi - Kosuke Nakao SS Tokyo

5. Kodama © Kengo Kuma

6. Memu © Kengo Kuma & Associates