ausstellung

Ruinen von Rom - Marie Ouazzani & Nicolas Carrier

Bis 09. November 2025 ● Köln ● Kunst-Station Sankt Peter

Mit seinen Bildern, Installationen und Aufgüssen schafft das französische Künstlerduo Ouazzani Carrier Kreisläufe des Verschwindens und der Erneuerung. Inspiriert von Pflanzennamen, meteorologischen Phänomenen und Krankheiten erzeugen sie Klimafiktionen und kontemplative Momente, in denen unsere durch die Zerstörungen und Veränderungen globaler Ökosysteme ausgelösten Ängste Raum finden.

Das Zentrum der Ausstellung „Ruinen von Rom“ im Obergeschoss der Kunst-Station Sankt Peter Köln bildet die Videoarbeit „Pissenlit soleils“ (Löwenzahnblüten): An einem sonnigen Tag versucht ein älterer Mann immer wieder, sich vom Boden eines mit blühendem Löwenzahn übersäten Parks zu erheben. Im Hintergrund zeichnen sich Gebäudesilhouetten verschwommen ab. Sein schwerer Atem mischt sich mit dem gelegentlichen Summen von Bienen und dem allmählich zunehmenden Geräusch von Flugzeugen in der Nähe. Eine beunruhigende Spannung zwischen Erwachen und Resignation, Vitalität und Erschöpfung, Schmerz und Linderung, Kultivierung und Abbau baut sich auf.

Die Videoinstallation wird von einer Auswahl an Fotografien und Gemälden ergänzt, die aus Extrakten der Cymbalaria muralis, des im Französischen auch als „Ruine von Rom“ bezeichneten Zimbelkrauts, hergestellt wurden. Die kleine Staude mit den zarten blassblauen Blüten ist in Südeuropa beheimatet und dafür bekannt, dass sie besonders gerne auf Ruinen wächst. Auf der erhaltenen Außenwand des ehemaligen romanischen Westturms aus dem 12. Jahrhundert erzählen die fast monochromen Gemälde von Zusammenbruch und Widerstand in postkapitalistischen Gesellschaften und Zeiten der multiplen Krisen.

sankt-peter-koeln.de

Bildunterschriften und /-nachweise:

1. bis 3. Marie Ouazzani & Nicolas Carrier, Pissenlit soleils, 2024, 4K Video, 7 Min @ ADAGP, Paris 2025; Alle Fotos: © Ouazzani Carrier