ausstellung
Sebastião Salgado - AMAZÔNIA
29. Oktober 2025 bis 15. März 2026 ● Köln ● Rautenstrauch-Joest-Museum
Die rund 200 Schwarzweißfotografien zeigen die Vielfalt der amazonischen Landschaften ebenso wie die Gesichter und Lebensrealitäten der indigenen Bewohner:innen, die dieses Ökosystem seit Jahrhunderten bewahren. Die Ausstellung beinhaltet aber auch Interviews mit indigenen Anführer:innen, in denen sie selbst zu Wort kommen und über ihre Beziehungen zur Welt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen angesichts der fortschreitenden Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen erzählen. Die immersive Rauminstallation wird vom Soundtrack des französischen Musikers Jean-Michel Jarre begleitet, den dieser eigens für die Ausstellung komponiert hat. Die Fotografien und Interviews entstanden in einem Zeitraum von sieben Jahren, in denen der international renommierte Fotograf das Amazonasgebiet bereiste.
Amazonien ist der größte verbliebene Regenwald der Welt und erstreckt sich auf einer Fläche von über sieben Millionen Quadratkilometern über neun Staaten Südamerikas. Den größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche größer als Westeuropa. Sebastião Salgado will mit diesem Projekt die Fragilität dieses einzigartigen Ökosystems ins Licht rücken, auf seine Bedrohung durch Abholzung, Ausbeutung und Klimawandel bewusstmachen und auf die Dringlichkeit von dessen Schutz hinweisen. Mit der Ausstellung ehrt Salgado die Rolle der indigenen Gemeinschaften als Hüter:innen von Biodiversität, Wissen und kultureller Vielfalt – und warnt zugleich vor der fortschreitenden Verwundbarkeit eines Raums, der für das planetare Gleichgewicht entscheidend ist.
Mit einem vielschichtigen Begleitprogramm lädt das RJM während der Ausstellungszeit zum differenzierten Dialog ein. Klimaaktivist:innen, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Community-Initiativen gestalten Workshops, Performances und Gespräche. Im Zentrum steht der Open Space – ein Raum in der Dauerausstellung des Museums, der internationale, diasporische und lokale Stimmen sichtbar macht und vernetzt.
Am 4. November 2025 findet im Rahmen der „AMAZÔNIA“-Ausstellung in der Kölner Philharmonie ein besonderes Konzert des Gürzenich-Orchesters statt, das Musik mit den Fotografien von Sebastião Salgado verbindet. Die italienisch-brasilianische Dirigentin Simone Menezes leitet ein Programm mit Werken von Heitor Villa-Lobos und Philip Glass. Die Musik trifft dabei auf die visuelle Kraft der Fotografien, die während des Konzerts großflächig projiziert werden.
Bildunterschriften und /-nachweise:
1. Kampa do Rio Amônea Indigenous Territory, state of Acre, Brazil, 2016 © SEBASTIÃO SALGADO
2. Auaris River in the Parima Forest Reserve, state of Roraima, Brazil, 2018 © SEBASTIÃO SALGADO
3. Kampa do Rio Amônea Indigenous Territory, state of Acre, Brazil, 2016 © SEBASTIÃO SALGADO
4. Anavilhanas archipelago, Anavilhanas National Park, Lower Rio Negro, state of Amazonas, Brazil, 2019© SEBASTIÃO SALGADO
5. Kampa do Rio Amônea Indigenous Territory, state of Acre, Brazil, 2016 © SEBASTIÃO SALGADO