ausstellung

Welt, wohin?- ZERO und die Gegenwart

15. Mai bis 14. September 2025 ● Düsseldorf ● Künstlerverein Malkasten

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Ausstellung „Welt, wohin?“ vereint charakteristische Werke der Düsseldorfer ZERO-Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker und ihres Umfelds mit Arbeiten junger Künstler:innen, die heute im Geiste von ZERO erproben, welche neuen Möglichkeiten sich für die Kunst bieten. Werke aus den 1950er bis frühen 1980er Jahren treffen auf Arbeiten, die erst jüngst entstanden sind.
Zu sehen sind Gemälde, Fotografien und Materialcollagen, Skulpturen, Wandobjekte und Rauminstallationen sowie die für ZERO typischen Lichtobjekte und kinetischen Arbeiten.

Indem die unterschiedlichen Zeitebenen aufeinandertreffen, zeigt sich, welche Strahlkraft ZERO bis heute ausübt. Zugleich stellt sich die Frage, wie die (Kunst-)Welt sich seit den 1950er und 1960er Jahren entwickelt hat – und wohin es möglicherweise gehen wird.

Eine Spiegelwand von Christian Megert ist das Leitmotiv der Ausstellung. Sie ist historisch, aber sie reflektiert das Jetzt und fragmentiert den Raum, in dem sich die Positionen von Morgen entfalten können. Auch Günther Ueckers „Sandmühle“ handelt von Zeit – allerdings als Kreislauf: Stetig rotiert ein maschinenbetriebenes Gestänge um die eigene Achse und zieht immer neue und doch immer gleiche Kreise in den Sand. Licht und Bewegung, zentrale Themen von ZERO, treffen im großen Ausstellungsraum zudem in Lichtobjekten von Heinz Mack, Otto Piene und Nanda Vigo aufeinander. 

Eingerahmt werden die Objekte der ZERO-Künstler von befreundeten Positionen: etwa von Jan Henderikse, Paul Van Hoeydonck und Peter Royen. Als Wiederentdeckungen hervorzuheben sind die Künstlerinnen Hal Busse und Herta Junghanns-Grulich.

Die zeitgenössischen Künstler:innen in der Ausstellung haben eigens aus diesem Anlass neue Werke geschaffen. Felicitas Rohden nimmt Bezug auf ein neues Projekt der NASA, einen aufblasbaren Hitzeschild. Um die Verbindung von Wissenschaft und Natur geht es bei Angelika J. Trojnarski, die in ihren Papiercollagen mit dem Element Feuer arbeitet. Johannes Raimann und Mira Klug beschäftigen sich mit der „Fotografie nach der Fotografie“. Joscha Bender lässt von ChatGPT und einer bildergenerierenden KI eine Version von Michelangelos berühmtem „David“ erstellen, die er dann – mit all ihren Ungenauigkeiten – in eine Steinskulptur umsetzt. Till Bödeker lädt ein in ein Labor mit Serverschränken und Monitoren: ein Verweis auf die Serverräume, in denen künstliche Intelligenzen trainiert werden.

malkasten.org

Bildunterschriften und /-nachweise:

1.  Christian Megert, Spiegelwand, Installation 2014, Pinacoteca do Estado do Sao Paulo, © Foto: Isabela Matheus ©VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Christian Megert

2. Jan Henderikse, Korkenrelief, 1962, Korken auf Holz, Ø 76 cm, Mercedes-Benz Art Collection © Foto: Uwe Seyl, Stuttgart

3. Angelika J. Trojnarski, Warm Breath VIII  Melting Air, 2023, Papiercollage: geschmirgelte Inkjet prints, Sprühfarbe, Ruß durch Feuer, 58 x 43 cm, Courtesy the artist and Galerie Tanja Wagner, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2025 Angelika J. Trojnarski