Living in the Material World

Arte Povera und den Vertretern der Anti-Form wie etwa Robert Morris hat die Gegenwartskunst seit den 1960er Jahren der überkommenen Ovid’schen Materialvorstellung, nämlich „Über den Stoff noch siegte die Kunst“, ein Schnippchen geschlagen. Vom Material ausgehend werden aus Handlungen und Konzepten Kunst, die vor allem auch eine gewisse Eigendynamik auszeichnet. So ist das Material maßgeblich für die Form bestimmend und gibt Auskunft über den Entstehungsprozess der Kunst. Nun wendet sich die Kunst einer in den 1970er Jahren geborenen jungen Künstlergeneration erneut dem Material und der Handfertigung zu, um so die unmittelbare Wahrnehmung zurückzuerobern. Beides fungiert nun als Bedeutungsträger, bekommt Werte zugesprochen, die mitunter einer kollektiven gesellschaftlichen Verankerung entsprechen. Alchemistische Strategien werden zitiert und die Transformation von Stoffen betont. Das Handwerk hat Vorrang und auch der Anschluss zu Design und Architektur wird gesucht.


Hardcover, 160 Seiten
ISBN 978-3-86442-087-0 I € 48,-
Verlag: Snoeck
https://www.snoeck.de/de/book/227/Living-in-the-Material-World