Roman Maria Koidl

Warum wir irre wählen

Obwohl es Deutschland und seinen Bürgern so gut geht wie nie zuvor, führt diffuse Furcht zu immer irrationalerem Verhalten. Roman Maria Koidl seziert in seinem neuen Buch diese Ängste und ihre Funktionsweisen – und benennt die Akteure, die sie schüren und von ihnen profitieren. Der Einzelne weist seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft von sich, projiziert seinen Frust auf die Repräsentanten des Staates. So finden diejenigen Gehör, die den Unmut des Wutbürgers für sich zu nutzen wissen, die eine vermeintliche Alternative bieten. Koidls Essay ist eine fundierte Analyse einer Gesellschaft, die mit dem neuen Politikertyp „Psycho politico“ gern hysterische Figuren wählt. Seine Legitimation ist die Angst, seine Opposition die Realität. Twitter und Facebook bringen ihm die notwendigen Mehrheiten, sein Wahlkampf ist ebenso unabhängig von der Parteilinie wie von ihrem personellen Auswahlprozess. Die Partei, Basis des demokratischen Willensbildungsprozesses, wird zum Auslaufmodell. Seine unmittelbaren Botschaften treffen auf einen Bürger, dem seit Jahren die Verantwortung für das eigene Leben abgenommen wurde. Sein Eskapismus aus Realität in Fiktion, von Fakten in Faktoide und von Emotionen in kitschiges Pathos, macht ihn empfänglich für vielerlei Botschaften. Die neuen Verlierer sind nicht die Armen, es sind die Dummen.


Gebunden, 176 Seiten
ISBN: 978-3-455-00249-2, € 16,-
Verlag: Hoffmann und Campe
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Cover © Hoffmann & Campe Verlag