bis 05. Januar 2020
30 Jahre nach dem Fall der Mauer widmet sich der Kunstpalast in einer großen Ausstellung der Kunst in der DDR. Mehr als 130 Gemälde und Arbeiten auf Papier von 13 unterschiedlichen Künstlern verdeutlichen eine spannungsreiche, oft widersprüchliche Kunstepoche. Malerei galt in der DDR als wichtigstes Medium der bildenden Kunst und steht im Mittelpunkt dieser Präsentation.
Das Spektrum der Ausstellung umfasst Werke von Künstlern aller Generationen der DDR von den Nachkriegsjahren bis zum Mauerfall. Gezeigt werden exemplarische Positionen von Gerhard Altenbourg (1926–1989), Carlfriedrich Claus (1930–1998), Hermann Glöckner (1889–1987), Angela Hampel (*1956), Bernhard Heisig (1925–2011), Wilhelm Lachnit (1899–1962), Wolfgang Mattheuer (1927–2004), Michael Morgner (*1942), A. R. Penck (1939–2017), Cornelia Schleime (*1953), Willi Sitte (1921–2013), Werner Tübke (1929–2004) und Elisabeth Voigt (1893–1977).
Die Künstlerauswahl verdeutlicht, dass die zu DDR-Zeiten und bis heute andauernde übliche Gegenüberstellung von freiheitlicher Abstraktion im Westen und ideologisch belastetem Realismus im Osten hinterfragt werden muss. Die offizielle Kunst in der DDR sollte dem Stil des Sozialistischen Realismus folgen, volkstümlich und parteilich im Dienst der Arbeiterklasse stehen und helfen, die sozialistische Gesellschaft aufzubauen und zu festigen. Viele Künstler unterliefen diese Vorstellung und suchten nach Alternativen zum staatlichen Kunstbetrieb. Sie gerieten häufig in den Fokus kulturpolitischer Debatten, wurden kontrolliert und überwacht. Ziel der Ausstellung ist es, die Objekte nicht allein als historische Dokumente zu betrachten, sondern sie als Kunstwerke vorzustellen, die zum Nachdenken über unsere gesamtdeutsche Kunstgeschichte auffordern.